Aufgabenbeispiele von allgemein

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Term mit Eigenschaften finden

Beispiel:

Bestimme den Term einer Funktion, für dessen Graph folgende Bedingungen erfüllt sein müssen:

  • gemeinsamer Punkt mit der x-Achse: N(0|0)
  • einen Punkt mit waagrechter Tangente bei x = 1
  • Verhalten für x → ∞: f(x) → -∞

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Als erstes stellen wir einen Term auf, der die geforderten Nullstellen besitzt. Dazu bekommt jede Nullstelle ihren Linearfaktor, also f(x)= x +0 .

Der Punkt mit waagrechter Tangente bei x = 1 erhalten wir am einfachsten mit einer doppelten Nullstelle, weil eine doppelte Nullstelle ja immer nur die x-Achse berührt, ohne sie zu überschreiten. Dadurch liegt an einer doppelten Nullstelle stets ein Extrempunkt, also ein Punkt mit waagrechter Tangente vor.

Als neuen Term erhalten wir somit f(x)= ( x +0 ) · ( x -1 ) 2

Jetzt betrachten wir das Verhalten für x → ± ∞ :

Da bei unserem bisherigen Term x ( x -1 ) 2 = x 3 -2 x 2 + x für x → +∞ : f(x) gegen +∞ und nicht wie gefordert gegen -∞ strebt, müssen wir den Term noch mit -1 multiplizieren, damit er alle Eigenschaften erfüllt:
- x ( x -1 ) 2 = - x 3 +2 x 2 - x

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Dieser funktionierende Term ist im roten Graphen eingezeichnet

Eigenschaften von e-Funktionen

Beispiel:

Welche Eigenschaften hat die Funktion f mit f(x)= e x +2 .

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Als erstes erinnern wir uns die natürliche Exponentialfunktion f0(x)= e x (im Schaubild in schwarzer Farbe eingezeichnet).

Da bei e x +2 zu jedem Funktionswert von e x noch 2 addiert wird, hat der Graph von e x +2 die gleiche Form wie der der natürlichen Exponentialfunktion, nur eben um 2 nach oben verschoben. Daraus ergeben sich folgende Aussagen:

  • Alle Funktionswerte bleiben so >0, also verläuft der Graph komplett über der x-Achse.
  • Die Funktionswerte werden (von links nach rechts) immer größer. Die Funktion ist also streng monoton steigend.
  • Wie e x strebt auch e x +2 für x → ∞ gegen ∞ .
  • Für x → -∞ strebt e x +2 gegen 0 +2, also gegen 2.

Nullstellen und Faktorisieren

Beispiel:

Bestimme alle Nullstellen der Funktion f mit f(x)= x 6 -26 x 4 +25 x 2 und gib f in Linearfaktordarstellung an.


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Nullstellen sind die x-Werte, an denen der Funktionswert 0 beträgt, es muss also gelten:

f(x)=0

x 6 -26 x 4 +25 x 2 = 0
x 2 ( x 4 -26 x 2 +25 ) = 0

Ein Produkt ist genau dann =0, wenn mindestens einer der beiden Faktoren =0 ist.

1. Fall:

x 2 = 0 | 2
x1 = 0

2. Fall:

x 4 -26 x 2 +25 = 0

Diese Gleichung kann durch Substitution auf eine quadratische Gleichung zurückgeführt werden!

Setze u = x 2

Draus ergibt sich die quadratische Gleichung:

u 2 -26u +25 = 0

eingesetzt in die Mitternachtsformel (a-b-c-Formel):

u1,2 = +26 ± ( -26 ) 2 -4 · 1 · 25 21

u1,2 = +26 ± 676 -100 2

u1,2 = +26 ± 576 2

u1 = 26 + 576 2 = 26 +24 2 = 50 2 = 25

u2 = 26 - 576 2 = 26 -24 2 = 2 2 = 1

Rücksubstitution:

u1: x 2 = 25

x 2 = 25 | 2
x2 = - 25 = -5
x3 = 25 = 5

u2: x 2 = 1

x 2 = 1 | 2
x4 = - 1 = -1
x5 = 1 = 1

L={ -5 ; -1 ; 0; 1 ; 5 }

0 ist 2-fache Lösung!

Eine Mehrfachheit der Nullstellen muss natürlich auch in der faktorisierten Darstellung berücksichtigt werden.

Somit gilt für die faktorisierte Darstellung:

f(x)= x 2 · ( x +5 ) · ( x -5 ) · ( x +1 ) · ( x -1 ) = x 6 -26 x 4 +25 x 2

Anwendungen

Beispiel:

Die momentane Wachstumsrate der Höhe eines Baums kann für t ≥ 0 näherungsweise durch die Funktion f mit f(t)= 20 e -0,6t -20 e -1,2t beschrieben werden (t in Jahren nach Beobachtungsbeginn, f(t) in Dezimeter pro Jahr).
Zu Beginn ist der Baum 2 Dezimeter hoch.

  1. Bestimme die Wachstumsgeschwindigkeit nach 3 Jahren?
  2. Bestimme die maximale Wachstumsgeschwindigkeit des Baums.
  3. Wann beträgt die Wachstumsgeschwindigkeit erstmals 39 80 dm pro Jahr?
  4. Wie hoch ist der Baum nach 3 Jahren?

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  1. y-Wert bei t = 3

    Gesucht ist der Funktionswert zur Zeit t=3. Wir berechnen also einfach f(3) = 20 e -0,63 -20 e -1,23 = 20 e -1,8 -20 e -3,6 ≈ 2.8


  2. y-Wert des Maximums (HP)

    Gesucht ist der y-Wert des Hochpunkt. Wir berechnen also die Extremstellen von f:

    Detail-Rechnung für den Hochpunkt (1.1552|5) einblenden

    Randwertuntersuchung

    Da ja ein maximaler Wert, also ein globales Maximum gesucht wird, müssen wir noch untersuchen, ob vielleicht an den Rändern noch höhere Werte als beim lokalen Maximum auftreten.

    Dazu setzen wir am linken Rand einfach die linke Grenze des Definitionsbereichs in die Funktion ein: f(0) = 20 e -0,60 -20 e -1,20 = 0. Am rechten Rand müssen wir das Verhalten für t → ∞ betrachten: Für t → ∞ ⇒ f(t) → 0+0 .

    Weil die Werte an den Rändern kleiner als am Hochpunkt sind, ist das lokale Maximum also ein globales Maximum von f.

    5 ist also der größte Wert der Funktion.


  3. Erster t-Wert bei y = 39 80

    Gesucht sind die Zeitpunkte, an denen die Funktion die Werte y= 39 80 annimmt.

    Dazu setzen wir die Funktion einfach = 39 80 und lösen nach t auf:

    20 e -0,6t -20 e -1,2t = 39 80 | - 39 80
    20 e -0,6t -20 e -1,2t - 39 80 = 0

    Diese Gleichung kann durch Substitution auf eine quadratische Gleichung zurückgeführt werden!

    20 e -0,6t -20 e -1,2t - 39 80 = 0 |⋅ e 1,2x
    - 39 80 e 1,2t +20 e 0,6t -20 = 0

    Setze u = e 0,6x

    Draus ergibt sich die quadratische Gleichung:

    - 39 80 u 2 +20u -20 = 0 |⋅ 80
    80( - 39 80 u 2 +20u -20 ) = 0

    -39 u 2 +1600u -1600 = 0

    eingesetzt in die Mitternachtsformel (a-b-c-Formel):

    u1,2 = -1600

  4. Bestand zur Zeit 3

    Gesucht ist ja der Bestands zur Zeit t=3 und weil ja f die Änderungsrate des Bestands angibt, kann der Bestands zur Zeit t=3 als Summe vom Anfangsbestand 2 und dem Integral 0 3 ( 20 e -0,6t -20 e -1,2t ) t berechnet werden.

    Wir berechenn also zuerst das Integral:

    0 3 ( 20 e -0,6t -20 e -1,2t ) t

    = [ - 100 3 e -0,6x + 50 3 e -1,2x ] 0 3

    = - 100 3 e -0,63 + 50 3 e -1,23 - ( - 100 3 e -0,60 + 50 3 e -1,20 )

    = - 100 3 e -1,8 + 50 3 e -3,6 - ( - 100 3 e 0 + 50 3 e 0 )

    = - 100 3 e -1,8 + 50 3 e -3,6 - ( - 100 3 + 50 3 )

    = - 100 3 e -1,8 + 50 3 e -3,6 -1 · ( - 50 3 )

    = - 100 3 e -1,8 + 50 3 e -3,6 + 50 3


    ≈ 11,612

    Jetzt haben wir den Zuwachs und müssen nur noch den Anfangsbestand addieren:
    B(3)≈ 2 + 11.612 = 13.612

    13.61 dm ist also der gesuchte Bestand zur Zeit t=3.